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Stock Submitter Coalition - bitte durchlesen

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Claudio
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Re: Stock Submitter Coalition - bitte durchlesen

Beitragvon Claudio » Do 25. Jun 2020, 17:05

moona hat geschrieben:Es ist eben auch entscheidend, ob man die Stockfotografie als Hobby nebenbei betreibt oder als Hauptberuf, wie gerald69 schon richtig sagte. Man muss die Ausgaben gegen die Einnahmen rechnen und dann hat man eben einen Gewinn von dem man im besten Fall gut leben kann.

Das ist auch der Punkt, an dem sich die Geister scheiden und warum vermutlich das gegenseitige Verständnis fehlt. Wir haben uns gerade ein neues Weitwinkel Z 20 1.8 sowie eine Z50 als Zweitkamera geholt, damit nicht einer immer herumsteht, wenn der andere fotografiert. Die Investition haben wir vermutlich in zwei Jahren erst wieder raus und bis dahin haben wir uns vermutlich schon wieder neue Objektive gekauft. Wir machen das, weil wir gerne fotografieren und betrachten das nicht wirtschaftlich. Vermutlich rede ich da dann wie ein Blinder über Farben, wenn jemand auf der anderen Seite wirklich davon leben muss. Sorry dann dafür. :winke:
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MarcusCalidus
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Re: Stock Submitter Coalition - bitte durchlesen

Beitragvon MarcusCalidus » Do 25. Jun 2020, 17:45

Die Frage ist für mich auch, ob es realistisch ist, den Status Quo zurückzuverlangen. Man kann das natürlich machen. Aber wenn über kurz oder lang der Laden pleite geht, hat man nichts gewonnen ... ok vielleicht kurzfristige Gewinne. Wenn man sich die SSTK Aktie ansieht, geht es dort schon seit einer Weile nicht mehr nach oben. Auch wenn einige der streikenden Contributoren das für sich reklamieren. Es geht schon seit 2016 abwärts.

Irgendwann ist der Punkt wahrscheinlich erreicht, dass man von Stock Fotografie allein nicht leben kann. Die Welt ist halt stetig im Wandel. Porträtmalerei ist heute auch nur noch ein Nischengeschäft. Und ich gehe davon aus, dass die letzten verbliebenen es nicht notwendigerweise wegen des Geldes machen.

Es wäre nicht der erste Beruf der so endet. Und das ist nicht notwendigerweise die Schuld von SSTK. Das kann durchaus am Markt liegen. Adobe ins Feld zu führen und zu sagen: „die können so viel zahlen“ ist nur bedingt sinnvoll. Adobe Stock ist Teil der großen Produktfamilie. Manche kaufen da vielleicht nur aus Bequemlichkeit, weil das Abo ja eh schon da ist. Womöglich auch ein Ergebnis einer Mischkalkulation mit den anderen Produkten um gute Contributoren zu halten. Wäre auch eine Erklärung warum deren Software so unverschämt teuer ist ... und gemietet werden muss.

Ich finde die Berechnung von Alamy fair. Da bekommt man erst den kompletten Kaufpreis gut geschrieben und „bezahlt“ davon dann die Kommission an Alamy. Da sieht man das sehr viel deutlicher. Ich denke das würde SSTK besser tun es so zu machen. Wenn der Contributor sieht, das Bild hat 27ct gekostet und ich habe 10 bekommen, ist das doch ein guter Schnitt. Es klingt in der Debatte immer so, als ob das Bild für 50 Euro weggeht und der Fotograf mit Brotkrümeln bezahlt wird.

Und was macht SSTK mit dem Geld? Infrastruktur, Werbung, Gehälter, Dividenden ... Das kann man natürlich alles kürzen. Es ist sicher richtig, dass CEOs sich in diesen Zeiten keine Millionen an Boni einstreichen sollten. Aber selbst wenn der Laden krachen geht, sind die oberen immer fein raus. Und nein, ich bin kein Fan von Kapitalismus. Ich versuche die Angelegenheit nur realistisch zu sehen.
Für alle die auf den Stockfoto Verkauf eine Existenz aufgebaut haben ist es natürlich echt doof. Ich bin halt nur nicht überzeugt, dass denen damit geholfen wird, wenn ich mein Portfolio deaktiviere.

DoctorG
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Re: Stock Submitter Coalition - bitte durchlesen

Beitragvon DoctorG » Di 11. Aug 2020, 13:43

Irgendwann ist der Punkt wahrscheinlich erreicht, dass man von Stock Fotografie allein nicht leben kann. Die Welt ist halt stetig im Wandel. Porträtmalerei ist heute auch nur noch ein Nischengeschäft. Und ich gehe davon aus, dass die letzten verbliebenen es nicht notwendigerweise wegen des Geldes machen.
Es wäre nicht der erste Beruf der so endet. Und das ist nicht notwendigerweise die Schuld von SSTK. Das kann durchaus am Markt liegen.


Durchaus möglich. Nach meiner Einschätzung ist es aber - anders als bei der Portraitmalerei - ja nicht so, dass die von Stockproducern erstellte Werke nicht mehr benötigt werden. Das war bei der Malerei so, als die Fotografie aufkam und damit die besseren "Abbilder" erzeugt hat. Vielleicht übernimmt eines Tages die KI bzw. maschinelles Lernen das Generieren toller Motive endgültig. Stand heute werden aber Bilder für Alles und Jedes genutzt wie nie zuvor. Nur zahlreiche Plattformen sind nicht bereit von den bemerkenswerten Erlösen faire Anteile weiterzugeben (Shutterstock: 10 Bilder kosten 49,- Euro pro Monat). Oder: sie bieten grundlos dicke Volumenpakete an, die nur durch Preissenkungen gegenüber den Produzenten erzielt werden können (Shutterstock: 750 Bilder-Paket).

Hier sehe ich zumindest schon recht klar die Agentur-Plattformen als Grund für das Problem. Meinetwegen mag es auch noch eine gewisse Produzentenschwelle geben.

Wie es bei bestimmten Pleiten so ist: damit ist ja meist nicht der Markt verschwunden. Als Mobilcom etwa Pleite ging, hat eben die überlebensfähige Tochter FreeNet weitgehend die Filets geerbt. Und wenn Shutterstock sich nun mangels brauchbarer Lieferanten zu einem Billigmarkt entwickelt und Pleite geht, ist ja keineswegs der Bedarf der Kunden an brauchbarerer Fotografie mit abgestorben. Dann wird eben wieder über Adobe oder andere Plattformen verkauft.
Vielleicht stellt ja auch jemand mal ein faires Beteiligungsmodell mit einer Blockchain als Nachverfolgungsmodell auf, das dann einen großen Teil der guten Leute anzieht. Ein Haufen Leute haben ja in den frühen Stockjahren auch gut genug verdient um einen Open Source-Markt für eine solche Software finanziell anschieben zu können.


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