Irgendwann ist der Punkt wahrscheinlich erreicht, dass man von Stock Fotografie allein nicht leben kann. Die Welt ist halt stetig im Wandel. Porträtmalerei ist heute auch nur noch ein Nischengeschäft. Und ich gehe davon aus, dass die letzten verbliebenen es nicht notwendigerweise wegen des Geldes machen.
Es wäre nicht der erste Beruf der so endet. Und das ist nicht notwendigerweise die Schuld von SSTK. Das kann durchaus am Markt liegen.
Durchaus möglich. Nach meiner Einschätzung ist es aber - anders als bei der Portraitmalerei - ja nicht so, dass die von Stockproducern erstellte Werke nicht mehr benötigt werden. Das war bei der Malerei so, als die Fotografie aufkam und damit die besseren "Abbilder" erzeugt hat. Vielleicht übernimmt eines Tages die KI bzw. maschinelles Lernen das Generieren toller Motive endgültig. Stand heute werden aber Bilder für Alles und Jedes genutzt wie nie zuvor. Nur zahlreiche Plattformen sind nicht bereit von den bemerkenswerten Erlösen faire Anteile weiterzugeben (Shutterstock: 10 Bilder kosten 49,- Euro pro Monat). Oder: sie bieten grundlos dicke Volumenpakete an, die nur durch Preissenkungen gegenüber den Produzenten erzielt werden können (Shutterstock: 750 Bilder-Paket).
Hier sehe ich zumindest schon recht klar die Agentur-Plattformen als Grund für das Problem. Meinetwegen mag es auch noch eine gewisse Produzentenschwelle geben.
Wie es bei bestimmten Pleiten so ist: damit ist ja meist nicht der Markt verschwunden. Als Mobilcom etwa Pleite ging, hat eben die überlebensfähige Tochter FreeNet weitgehend die Filets geerbt. Und wenn Shutterstock sich nun mangels brauchbarer Lieferanten zu einem Billigmarkt entwickelt und Pleite geht, ist ja keineswegs der Bedarf der Kunden an brauchbarerer Fotografie mit abgestorben. Dann wird eben wieder über Adobe oder andere Plattformen verkauft.
Vielleicht stellt ja auch jemand mal ein faires Beteiligungsmodell mit einer Blockchain als Nachverfolgungsmodell auf, das dann einen großen Teil der guten Leute anzieht. Ein Haufen Leute haben ja in den frühen Stockjahren auch gut genug verdient um einen Open Source-Markt für eine solche Software finanziell anschieben zu können.