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Bahnsteigkante

Verfasst: Mi 11. Apr 2018, 06:58
von spiegel
Ich weiß, dass viele beliebte Hobbylocations wie Zoos, Museen, Freiluftausstellungen etc. für Stockfotos tabu sind, ohne Erlaubnis der Eigentümer.

Weiß jemand, wie das mit Bahnhöfen aussieht?
Also Fotos, auf dem DB-Gelände, vom Gelände selbst und/oder den Zügen.
Kann man das, als Editorial, machen ?

Re: Bahnsteigkante

Verfasst: Mi 11. Apr 2018, 09:50
von Claudio
Wir fotografieren Bahnsteige und Bahnhöfe und bekommen sie als Editorial überall durch bisher. Ich meine aber mal irgendwo gelesen zu haben, dass der Hauptbahnhof in Berlin nicht zulässig ist. Vermutlich, weil da die Architektenleistung als Kunst eingestuft wird.

Re: Bahnsteigkante

Verfasst: Mi 18. Apr 2018, 19:51
von Aviation-Stock
Interessante Frage, die direkt an den anderen Thread anschließt, wo es um die Definition von "Editorial" geht.

Nur weil die Agenturen diese Fotos akzeptieren, muss nicht bedeuten, dass der Eigentümer - in Deutschland die Deutsche Bahn - damit einverstanden ist. An allen Bahnhöfen hängt eine Hausordnung aus, in der steht, dass das Fotografieren für kommerzielle Zwecke einer Genehmigung bedarf (die wahrscheinlich schnell mehrere hundert Euro kosten kann). Wenn ich die Fotos aber nun als editorial hochlad, ist es dann nicht mehr kommerziell und somit ohne Genehmigung erlaubt?
Ich weiß, dass man in Frankreich gleich einen Mitarbeiter der SNCF neben sich stehen hat, sobald man die Kamera auch nur auspackt. In Belgien hab ich dagegen einen Bahnhof von allen Seiten fotografiert, ohne dass es jemanden gekümmert hat.
Wenn man die schönen Stationen der Münchner U-Bahn - selbst für private Zwecke - fotografieren will, benötigt man eine schriftliche Genehmigung. Und wenn man drei Stationen fotografiert hat, wurde man mindestens vier Mal gefragt, ob man eine Genehmigung hat :lol: Darf man diese Fotos als editorial hochladen, obwohl man unterschrieben hat, dass sie nicht kommerziellen Zwecken dienen?

Re: Bahnsteigkante

Verfasst: Mi 18. Apr 2018, 20:45
von Heiko Küverling
Es kommt darauf an, für welche Zwecke der Käufer die Bilder nutzen möchte. Bei Editorials dürfen die Bilder dann nicht für kommerzielle Zwecke genutzt werden. Als Fotograf hat man aber keinen Einfluss darauf, wofür die Bilder am Ende genutzt werden. Wichtig ist, dass bei den Agenturen eindeutig auf den Verwendungszweck hingewiesen wird. Ich würde auf einem Bahnhof nicht unbedingt auf die Idee kommen, die Hausordnung zu suchen. Mir war bisher gar nicht klar, dass dort so etwas aushängen könnte.

Re: Bahnsteigkante

Verfasst: Do 19. Apr 2018, 01:46
von Claudio
Man gibt ja mit dem Angebot als Editorial und dem Hinweis der Agentur auf die möglichen Verwendungen den Schwarzen Peter an den Käufer weiter. Wenn er sich nicht an die Editorial-Regeln hält, müssten Agentur und Fotograf meiner Meinung nach aus dem Schneider sein. Der Verkäufer einer Farbdose haftet ja auch nicht dafür, wenn jemand damit Wände beschmiert.

Andererseits nutzen wir die Fotografien ja kommerziell, weil wir uns bezahlen lassen. :?

Re: Bahnsteigkante

Verfasst: Do 19. Apr 2018, 17:58
von Aviation-Stock
Das ist eben die Frage: Was heißt in diesem Fall "kommerziell"? Aber anscheinend weiß das hier im Forum auch keiner so genau.

Re: Bahnsteigkante

Verfasst: Do 19. Apr 2018, 18:33
von Avia
wenn man beim Beispiel Bahn bleibt: Editorial wäre wenn über Verspätungen bei der Bahn berichtet wird. Wenn irgendwas verkauft werden soll: Stahl, Reisen, Getränkeautomaten, oder, oder, oder... dann ist es kommerziell.
So wäre mein "begrenztes" Verständnis.

Re: Bahnsteigkante

Verfasst: Do 19. Apr 2018, 18:52
von Heiko Küverling
Wird ein Bild zum Beispiel in einem Artikel verwendet, dann ist das ganze editorial. Will aber ein Kunde das Bild nutzen um damit Geld zu verdienen (Werbung, Fototapete, Bücher, CD-Cover, Bilder auf Leinwand, usw.) dann währe das eine kommerzielle Verwendung. Ist das Bild aber laut Agentur nur als Editorial verwendbar, weil zum Beispiel Personen, Firmenlogos öder ähnliches zu sehen sind, dann darf der Kunde das Bild nicht für kommerzielle Zwecke nutzen. Ich bin aber davon überzeugt, dass die Realität anders aussieht, denn man hat nur einen begrenzten Überblick, wo die Bilder am Ende landen.