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Konzertfotografie

Diskussionen zu Stockseiten allgemein
mwagner159
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Re: Konzertfotografie

Beitragvon mwagner159 » Do 3. Aug 2023, 14:36

Bea hat geschrieben:Wenn man mehr verdienen will, muss man auch investieren. Deine Kamera könnte auch ein Update gebrauchen, auch für die Agenturen machen mehr Pixel Sinn.

Danke für den Hinweis mit den 24 MegaPixel. Mit der Investition hast Du sicherlich Recht aber ich sehe die Verzinsung des eingesetzten Kapitals nicht wirklich.

In Paris hatte ich ein Praktikum bei einer kleinen Fotoagentur gemacht und es es war Archivierung, Auslandskontakte, Scannen, Bildbearbeitung. Sicherlich war es immer ätzend, die Dias täglich in die Archivschränke zurück sortieren - das fällt jetzt alles weg. Dafür kommen so Sachen wie Verschlagwortung, Upload etc. hinzu damit die Bilder überhaupt in den Suchläufen erscheinen und überhaupt eine Chance auf Verkauf haben. Trotzdem wurden die Dias mit mehreren Hundert Mark/Francs bei Abdruck vergütet so dass auch einige Festangestellte davon leben konnten.

Ich lese halt oft die Berichte der Fotografen hier im Forum und sehe da nicht, dass sich solche Investitionen rentieren. Kannst Du dazu auch etwas schreiben und mir vielleicht etwas Mut machen?

deondo
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Re: Konzertfotografie

Beitragvon deondo » Do 3. Aug 2023, 15:04

Hallo MWagner,

so gern ich's täte, aber den Mut kann ich dir leider nicht machen. Ich fotografiere seit 50 Jahren und habe viele tausend Mark/Euro in Ausrüstung und Systemwechsel gesteckt. Auch nach dieser Zeit kann ich nicht behaupten, dass sich die Investitionen echt gelohnt haben. Ich muss aber dazu sagen, dass ich als schreibender Redakteur gearbeitet habe, die Lichtbildnerei immer ein Zubrot und echtes Hobby gewesen und noch ist. Und Hobbys sind nun mal Geldfresser.
Wobei ich auch schon mal Bilder für Summen im vierstelligen Bereich verkauft habe. Aber das waren echte Ausnahmen und sind den 50 Jahren vielleicht ein halbes Dutzend Mal vorgekommen. Heute für mich nicht mehr vorstellbar bei der Masse an Fotos auf dem Markt und dem Trend, immer billiger zu kaufen und zu produzieren.
Wenn du als engagierter Hobbyfotograf unterwegs bist und Wert auf qualitativ hochwertige Vorlagen legst, lohnt sich die Investition allemal. Wenn du glaubst, die Investition durch den Verkauf von Fotos wieder reinzukriegen und vielleicht auch noch was obendrauf, lohnt es sich eher nicht. In der Stockfotografie schon gar nicht.
Das ist zumindest meine Einschätzung.

Wobei ich sicher bin, du kommst mit den 24 Megapixel hin. In arbeite seit einigen Jahren mit Fuji (X-Pro2 mit 24 Megapixel und X-pro 3 mit 26 Megapixel) und komme gut damit klar. Wir wissen, die Zahl der Pixel ist nicht das Wunder- oder Allheilmittel. Ich kenn Leute, die haben noch ihre alten Nikons mit 16 Megapixel und verdienen damit richtig gut Geld.

mwagner159
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Re: Konzertfotografie

Beitragvon mwagner159 » Do 3. Aug 2023, 15:38

Danke für die Rückmeldung. Bei mir das Glas halt wirklich eher "halb leer". Lust, etwas zu machen hätte ich schon noch aber wenn man davon nicht wirklich leben kann ist es auch nichts für mich.

Wenn Du schon so lange fotografierst kennst Du bestimmt noch die Kampagne "6 Megapixel sind genug" wo gegen die Pixelmania argumentiert wurde, oder? Welchen Anwendungszweck haben denn 24 Megapixel? Plakatwände fallen mir spontan ein.. Gibt es noch andere?

Bea
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Re: Konzertfotografie

Beitragvon Bea » Do 3. Aug 2023, 15:39

mwagner159 hat geschrieben:
Bea hat geschrieben:
Ich lese halt oft die Berichte der Fotografen hier im Forum und sehe da nicht, dass sich solche Investitionen rentieren. Kannst Du dazu auch etwas schreiben und mir vielleicht etwas Mut machen?



Ich habe innerhalb der letzten 12 Monate relativ konstant 300 Bilder/pro Monat bei den Agenturen hochgeladen und habe jetzt 4-stellige Einnahmen jeden Monat. Es ist machbar damit Geld zu verdienen, aber nicht unbedingt mit Landschaften und Blumen. Konzepte, Demonstrationen, aktuelle Themen verkaufen sich gut.


deondo hat geschrieben:Hallo MWagner,

Wobei ich sicher bin, du kommst mit den 24 Megapixel hin. In arbeite seit einigen Jahren mit Fuji (X-Pro2 mit 24 Megapixel und X-pro 3 mit 26 Megapixel) und komme gut damit klar. Wir wissen, die Zahl der Pixel ist nicht das Wunder- oder Allheilmittel. Ich kenn Leute, die haben noch ihre alten Nikons mit 16 Megapixel und verdienen damit richtig gut Geld.


Die Megapixel machen schon was aus. Wie schon geschrieben, z.B. bei Adobe kann man sich nur Bilder mit hoher Auflösung anzeigen lassen und laut denen nutzen das wohl viele Kunden. Zudem kann man Bilder zuschneiden, z.B. verkaufen sich bei mir deutlich besser Bilder, die deutlich breiter sind, also im Panoramaformat. Schau mal bei Adobe, solche Formate nehmen oft eine ganze Reihe ein und sind somit auch auffälliger. Hast du zu wenig Auflösung, sind die Bilder mit so einem Zuschnitt dann zu klein. Und selbst 24 MP sind knapp, nur mal ein bisschen den Horizont gerade rücken und schon bist du unter 4000x6000.

mwagner159
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Re: Konzertfotografie

Beitragvon mwagner159 » Do 3. Aug 2023, 16:13

Bea hat geschrieben:Ich habe innerhalb der letzten 12 Monate relativ konstant 300 Bilder/pro Monat bei den Agenturen hochgeladen und habe jetzt 4-stellige Einnahmen jeden Monat. Es ist machbar damit Geld zu verdienen, aber nicht unbedingt mit Landschaften und Blumen. Konzepte, Demonstrationen, aktuelle Themen verkaufen sich gut.

Okay, danke für die Rückmeldung. Könnte ich mal einen Blick in dein Portfolio werfen? Würde mich sehr freuen. Kennst ja den Spruch: "Wieviele Fotografen braucht man um eine Glühbirne einzudrehen?" - Antwort: 50 - einer dreht die Birne ein und die anderen 49 sagen "I could have done that.." (von Dan Heller)

deondo
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Re: Konzertfotografie

Beitragvon deondo » Do 3. Aug 2023, 18:53

mwagner159 hat geschrieben:Danke für die Rückmeldung. Bei mir das Glas halt wirklich eher "halb leer". Lust, etwas zu machen hätte ich schon noch aber wenn man davon nicht wirklich leben kann ist es auch nichts für mich.

Wenn Du schon so lange fotografierst kennst Du bestimmt noch die Kampagne "6 Megapixel sind genug" wo gegen die Pixelmania argumentiert wurde, oder? Welchen Anwendungszweck haben denn 24 Megapixel? Plakatwände fallen mir spontan ein. Gibt es noch andere?


Ich glaube, Plakatwände hat man einst aus deutlich weniger Pixel erstellt. Ich kenne auch noch die Zeit, als Plakate aus analogen Vorlagen erstellt wurden. Damals noch von einem Reprofotografen auf Rasterfilm kopiert. Sehr umständlich und aufwändig.
Meine ersten Sportfotos habe ich seinerzeit mit einer Nikon D100 (6 Megapixel) gemacht. Da war die Geschwindigkeit und die Qualität des Sensors das eigentliche Problem.

Musst du denn tatsächlich davon leben? Ich bin mir sicher, das können die wenigsten hier im Forum. Von Bea wie's scheint, mal abgesehen. Aber die scheint auch richtig dafür zu rackern.

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Re: Konzertfotografie

Beitragvon mwagner159 » Do 3. Aug 2023, 21:05

deondo hat geschrieben:Musst du denn tatsächlich davon leben? Ich bin mir sicher, das können die wenigsten hier im Forum. Von Bea wie's scheint, mal abgesehen. Aber die scheint auch richtig dafür zu rackern.

Nein, es ist mehr eine Frage der beruflichen Sozialisation, also im Sinne: Erster Arbeitgeber und erste Praxiserfahrung nach dem Schülerpraktikum und schulischer Ausbildung.

Mittlerweile bin ich auf Dauer Erwerbsminderungsrentner aber es juckt mir durchaus noch in den Fingern etwas in die Richtung Fotografie zu machen. Es wäre mehr ein Zubrot und ich habe durchaus noch ein paar Aufnahmen auf dem Netzwerkspeicher wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob ich wirklich Royalty-Free oder dem Sub-Label "Microstock" nachgehen möchte.

Letztendlich ist meines Erachtens die ursprünglich mittelständische Agenturlandschaft eine Plattformökonomie geworden wo man den Algorithmen und Änderungen (z.B. Shutterstock-Ranking) des Betreibers ausgeliefert ist. Das Geld für die Plattform und die Übernahme von alten Archiven wurde über die Börse besorgt.

deondo
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Re: Konzertfotografie

Beitragvon deondo » Fr 4. Aug 2023, 08:40

Guten Morgen,

du weißt ja aus deiner Tätigkeit bei den Fotoagenturen, dass die Qualität der Fotos immer ein unschlagbares Argument für deren Verwertung ist. Daher habe ich immer in gute, wenn auch teure, Objektive mit entsprechender Lichtstärke und Abbildungsqualität investiert. Vielleicht solltest du mal durchrechnen, ob sich das bei dir auch lohnen könnte. Wenn du viel Sport machst, kannst du die Bilder immer auch über lokale Medien wie Zeitungen verwerten. Oder aber über entsprechende Fachzeitschriften, wobei ich nicht weiß, was es da im Bereich Wrestling gibt. Vielleicht könntest du grade in diesem Sektor sogar in internationalen Medien mitspielen. Ist natürlich erst mal Kärrnerarbeit.
Und selbst 8,50 Euro in der Lokalzeitung jedes Wochenende sind monatlich mehr als ein Euro hin und wieder bei den Stockagenturen. Wobei ich ja nicht weiß, wie sich in diesem Bereich deine Einnahmen zusammensetzen. Meine jedenfalls sind überschaubar. Das liegt aber vermutlich auch an anderen Kriterien.

mwagner159
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Re: Konzertfotografie

Beitragvon mwagner159 » Fr 4. Aug 2023, 20:28

deondo hat geschrieben:Vielleicht solltest du mal durchrechnen, ob sich das bei dir auch lohnen könnte.

Ich bin ein großer Fan davon, nicht ausschließlich auf Mentalheuristiken (im Volksmund: Entscheidungen nach Bauchgefühl treffen) zu vertrauen. In der Analyse selbst ergeben sich einige neue Schlüsse. Deswegen bin ich auch ein großer Fan von einem Businessplan, dass man da halt Gehirnschmalz investiert.

In der Wrestlingszene gibt es sogar einige Magazine, die professionell berichten wie beispielsweise "Power Wrestling".

Um aber auf das Thema Konzertfotos zurück zu kommen: In manchen Musiksubkulturen - ich denke an die Punk- bzw. Hardcoreszene - gibt es ja viele Fanzines, wo man auch verkaufen könnte. Viel wird da wahrscheinlich nicht rumkommen aber Fanzines im Wrestling sind mir so nicht so untergekommen. Vieles läuft über Foren wo dann diskutiert wird. Eine deutsche Wrestling-Szene gibt es definitiv aber relativ wenig Print. Über facebook habe ich jemand kennen gelernt, die so ähnlich tickt wie ich und die auch einige Veröffentlichungen hatte.

Ein großes Vorbild von mir (nicht rein fotografisch) ist Kevin Mazur, der eher den Weg gegangen ist, zu Promis Vertrauen aufzubauen, Kontakte zu pflegen etc. Sein Lohn war dann später, dass er als präferierter Fotograf von den Stars gebucht wurde. Bzw. die Stars dem Management sagten: Wenn Fotos von mir - dann von Kevin Mazur. Das unterscheidet ihn von Paparazzis. Annie Leibowitz hat einen ähnlichen Werdegang. Sie bewundere ich auch sehr. Viele Bilder von ihr sind richtige Pop-Kultur Ikonen (Bruce Springsteen - "Born in the USA" beispielsweise).

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Beitragvon deondo » Sa 5. Aug 2023, 08:37

Guten Morgen MWagner,

wegen des Kaufs eines Objektivs gleich einen Businessplan zu erstellen, halte ich persönlich nicht für notwendig bis übertrieben, allerdings gehöre ich auch zu denen, die du als Mentalheuristiker bezeichnest. Für mich ist inzwischen Fotografie ein Hobby. Und wenn am Ende vom Verkauf der Bilder etwas hängen bleibt, um so besser.
Die Zeiten einer Annie Leibovitz sind vorbei. Und so richtig Konzertfotografie hat sie meines Erachtens nie gemacht. Wenn ich deren Lebensweg betrachte, besonders den beruflichen, hat sie anderen Fotografen der Kulturszene durch ihre Arbeit bei Rolling Stone vieles voraus. Das Magazin hat ihr sicher viele Türen geöffnet, die anderen, freien, Fotografen nicht per se offen standen. Aber klein anfangen ist vielleicht gar nicht schlecht, um dann durch Qualität zu überzeugen und sich hocharbeiten. Wrestling dürfte eine (fotografische) Nische sein, wo du den von dir beschriebenen Weg noch gehen könntest.
In der Konzertfotografie mischen zuviele mit. Und nicht überall bekommst du als weitgehend unbekannter Fotograf ohne eine Redaktion im Hintergrund im Vorfeld eine Akkreditierung. Zumindest bei den großen Bands. Und lokale, unbekanntere Bands finden oft nicht die ihnen zustehende Aufmerksamkeit.
Ich an deiner Stelle, würde die Fachmagazine mit meinen Fotos zuschütten, sodass du irgendwann einen Fuß in der Tür hast.
Wenn du Spaß an einer Sache hast, wird man das deinen Bildern auch anmerken.

PS. Hattest du inzwischen Einblick in Beas Portfolio?


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