Richtige Kamera finden

[fotoma34]

Hallo,

ich habe mal eine Frage an die Erfahrenen hier.
Ich möchte gerne professioneller Fotograf werden. Das ist schon seit geraumer Zeit ein Lebenswunsch von mir. Nun. bin ich auf der Suche nach einer geeigneten Kamera. Technische Daten sind mir jedoch sehr fremd.

Ich fotografiere gerne Tiere und hab von sogenannten Wildkameras gehört. Selber habe ich mir bereits Informationen über solche eingeholt. Den Link füge ich euch mal unten ein, falls jemand sich ebenso darüber informieren möchte. Wildkameras haben die Funktion per Infrarot die Tiere zuerkennen und automatisch das Bild zu schießen.
Jedenfalls wollte ich euch mal über eure Erfahrungen ausfragen. Außerdem bin ich dankbar für jede Art von Tipps.

VG.

* https://www.fotospring.de/wildkamera-test/

[Gartenphilosophin]

Ohne jetzt einen Link über Wildkameras anzuklicken, gibt es hier einen tollen thread über die genutzten Kameras hier im Forum. Nachzulesen ind mehreren Stunden und mit sehr interessanten Einsichten.

DAnn bietet der KAmeradealer vor Ort hervorragenden Beratungsservice (ausser, Du möchtest eine Olympuskamera kaufen, da passen viele) und Du suchst Dir eine.

Frage: Wenn das Dein Lebenswunsch ist, dann müsstest Du doch schon einen Schrank voll Kameras haben?
Wie hat man einen Lebenswunsch, wenn man sich mit der Materie noch nicht auseinandergesetzt hat?

LG

[dirkr]

Womit fotografierst Du denn im Moment? Was fehlt Dir? In welchen Situationen wünschst Du Dir "mehr" von Deiner aktuellen Kamera? Und was ist das "mehr"?

Die "richtige" Kamera macht für gute Fotos nur einen kleinen Teil aus.
Gerade auch in der Tier(Wildlife)fotografie kommt es ja zuerst einmal darauf an, sein Subjekt (das Tier) gut zu kennen, so daß man erst einmal überhaupt weiß, wie, wo und wann man zu Bildern kommen kann. Und dann kann man sich kreativ überlegen, wie man das Tier und sein Verhalten wirkungsvoll "ins Bild setzen" kann.

Und erst dann kann man überlegen, welches technische Equipment (Kamera, Objektiv, Stativ, etc) man dafür (zusätzlich zum schon vorhandenen) braucht.

Und dann kommt der Schritt zum Profi-Fotograf. Wenn Du also mit den Bildern (richtig) Geld verdienen willst, evtl. sogar Deinen Lebensunterhalt verdienen, dann wirst Du ganz schnell merken, dass gute Fotos wieder nur einen Bruchteil des Erfolges ausmachen. Marketing und Vertrieb sind da sicher viel wichtiger.

Die Frage nach der Kamera sollte also wirklich nicht am Anfang stehen. Und Wildkameras sind da sicher auch der falsche Ansatz. Die sind eher für Forschungszwecke geeignet oder für den Jäger, der sein Revier überwachen will. Kreative Bilder, mit denen man als Profi-Fotograf sein Geld verdienen will, werden da nur sehr selten rauskommen.

[Claudio]

Und Wildkameras sind da sicher auch der falsche Ansatz. Die sind eher für Forschungszwecke geeignet oder für den Jäger, der sein Revier überwachen will. Kreative Bilder, mit denen man als Profi-Fotograf sein Geld verdienen will, werden da nur sehr selten rauskommen.

Das wollte ich gerade auch schreiben. Wildkameras haben den Fokus häufig auf Nachtsicht und sind bewegungsgesteuert. Die Qualität solcher Fotos ist meist unterirdisch schlecht, weil es halt nicht um Agenturfotografie geht.

Überlässt man die Arbeit aber nicht dem Bewegungsmelder, sondern sitzt als Tierfotograf im Gebüsch, um auf ein Wildtier zu warten, ist das ein bisschen wie Angeln ... meist passiert nichts. Würde ich diese Richtung einschlagen, würde ich mir zuerst Hunde und Katzen in der näheren Umgebung vornehmen, an denen man ein bisschen üben kann, um zu sehen, ob einem das liegt. Klappt das gut, kann man immer noch teure Hardware kaufen, um die Fotos zu optimieren.

[Jan von nebenan]

Hallo,

Um "profesionell" Wildtiere zu forografieren würde ich mir die lichtstarken Objektive mit 600mm Brennweite anschauen und mir die Kameras mit dem besten Autofokus/Augenautofokus anschauen....

Wenn du bereits Kunde in einem Kamerageschäft bist, darfst du da sicherlich die ein oder andere Kombo testen und damit selbst ins Freie gehen.

Preislich würde ich mal so ab 6000 Euro tippen...


Mfg. Jan

[leopictures]

Für gute Tierfotos brauchst du viel Zeit und Geduld. Du liegst auf der Lauer und wartest auf den richtigen Moment. Neulich habe ich Kühe auf der Weide fotografiert, alles optimal, aber die Sonne kam von der falschen Seite und hat nur die Rückseite beleuchtet. Aus der Serie konnte ich nur 1 Bild verwenden. Tiere sind unberechenbar. Nehme ich mein Tele, kommen sie garantiert an den Zaun und der Abstand ist zu kurz. Hab ich das Makro für Portraits dran, sind sie ewig weit weg. Objektivwechsel draußen auf die schnelle?
Fokussiere ich eine interessante Kuh, um bei dem Beispiel zu bleiben, hängt die beste Freundin garantiert ihren Schädel ins Bild...

Ich glaube mit ausreichend Geduld und Ausdauer machst du mit jeder guten Kamera gute tierbilder. Ich fotografiere mit der Nikon d 750 und mag die Kamera sehr.

Ach ja, und gerade in der tierforografie solltest du dein Equipment aus dem ff beherrschen. Du hast oft nur eine Chance

[leopictures]

Ach ja, investiere in wetterfeste Kleidung, gute Schuhe und nutze den unerwarteten Moment. Neulich wollte ich Kastanien am Boden fotografieren. ( nix geworden) . Da fiel mir eine Biene auf die Hand. Mein Makro hatte ich dran, also munter geknipst, bis sie wieder weg war

https://stock.adobe.com/de/images/close ... /389291546

[Heiko Küverling]

Ich möchte gerne professioneller Fotograf werden

Wenn du professionelle Fotografin werden willst, dann wirst du früher oder später Aufträge annehmen müssen (Hochzeiten, Firmeneröffnungen, usw.). Nur von Stockfotografie kann man nicht leben. Das war auch mal mein Plan, aber da reichen die Downloadzahlen oder aber auch die erzielten Preise nicht aus. Man muss ein sehr vielseitiges und auch seeeeehr großes Portfolio haben.
Wenn du auf der Suche nach einer geeigneten Kamera bist, dann nimm einfach die Kamera, die du im Moment verwendest. Das Problem ist eher, für jede Anforderung das richtige Objektiv zu finden.

Ich fotografiere gerne Tiere und hab von sogenannten Wildkameras gehört

Wildkameras eignen sich tatsächlich nur zum Nachweis, welche Tierarten in einem Jagdrevier vertreten sind. Einige meiner Kollegen haben eigene Jagdreviere, und ich habe mir die Bilder aus Interesse mal angesehen (in der Hoffnung, dass man diese verwenden könnte). Da sich viele Tiere erst in der Abenddämmerung oder nur Nachts zeigen, ist auf Grund des hohen ISO-Wertes die Bildqualität in fast allen Fällen sehr schlecht. Damit kann man definitiv kein Geld verdienen.
Also kurz gesagt, du kannst natürlich professionelle Fotografin werden, das wird aber nur mit Auftragsfotografie (und vielen Aufträgen) oder aus einer Kombination aus Auftragsfotografie und Stockfotografie funktionieren.