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Schafft Microstock sich ab?

Diskussionen zu Stockseiten allgemein
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Claudio
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Re: Schafft Microstock sich ab?

Beitragvon Claudio » Do 7. Jan 2021, 23:24

hobbystocker hat geschrieben:Meiner Beobachtung nach sinken die Einnahmen pro Bild beständig.

Das kann ich eigentlich nicht bestätigen. Wir haben jetzt (ohne die ersten Gehversuche) zweieinhalb Jahre mit halbwegs nennenswerten Verkaufszahlen, die eine Auswertung zulassen und bei den großen Dreien sieht es bei uns beständig im Schnitt so aus, dass Shutterstock und Getty knapp 50 $Cent pro Verkauf bringen und Adobe etwa 1 € pro Verkauf. Daran hat sich nichts geändert, weder durch die 2 Cent-Verkäufe von Getty, noch durch durch das neue Modell von Shutterstock. Sollte das nur bei uns so sein?
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Heiko Küverling
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Re: Schafft Microstock sich ab?

Beitragvon Heiko Küverling » Fr 8. Jan 2021, 04:53

Würde ich mir auch ein Diagramm erstellen, dann würde auch ein Aufwärtstrend erkennbar sein. Was tatsächlich aber nicht so ist. Ich habe im Jahr 2010 angefangen. Seitdem sind ständig neue Agenturen dazugekommen (auch Agenturen die besser bezahlen). Logisch, dass also die Kurve im Laufe der Jahre nach oben gehen würde, wenn man alle Agenturen im Diagramm zusammenfasst.
Tatsächlich sieht es bei mir aber so aus, als würden die durchschnittlichen Einnahmen pro Bild (bei jeder Agentur einzeln gesehen) konstant sein. Außer Shutterstock macht da durch Level 1 im Moment eine Außnahme.

leopictures
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Re: Schafft Microstock sich ab?

Beitragvon leopictures » Fr 8. Jan 2021, 14:03

Viele Käufer merken zu spät, dass sie bei Verwendung von Bildern freier Portale (CCO Lizenz) selber für den Inhalt haften. Hier finden sich teilweise Bilder mit Marken oder ungenehmigte Bilder, deren Verwendung teuer werden kann. Von "Raubkopien" ganz zu schweigen.

hobbystocker
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Re: Schafft Microstock sich ab?

Beitragvon hobbystocker » Fr 8. Jan 2021, 16:11

Zu meinen Beobachtungen des Microstock Marktes zähen eigene Erfahrungen, aber auch Daten welche die Agenturen preis geben, oder auch Zahlen aus anderen Foren oder Blogs.
Es geht vor allem um den RPI, also Umsatz pro Bild/Jahr und nicht um den RPD, also Umsatz pro Download.
Da gibt es einen Abwärts Trend. Die Frage bei Microstock ist daher eher wie lange man den Umsatz halten kann.
Nur ein Beispiel, Shutterstock veröffentlicht ja hin und wieder Zahlen.
2013 hatte Shutterstock statistisch gesehen bei einem Bildbestand von etwa 48 Millionen, 4 Verkäufe pro Sekunde. Im Jahr 2017 waren es statistisch gesehen bei einem Bildbestand von 127 Millionen um die 5,5 Verkäufe pro Sekunde. Hochgerechnet bedeutet dies dass 2013 ein Bild bei Shutterstock etwa 2,6 Verkäufe pro Jahr brachte. Im Jahr 2017 hat ein Bild bei Shutterstock nur mehr 1,38 Verkäufe im Jahr gebracht. Wenn man in dieser Zeit auf einen höheren Level gekommen ist und eine höhere Vergütung pro Verkauf bekommen hat, dann hat man womöglich gar nicht gemerkt dass man am absteigenden Ast sitzt.
Zudem wurde bei Microstock Agenturen auch die Inflation nicht ausgeglichen. Es sind immer noch die selben Cent pro Download seit einem Jahrzehnt, eher sogar weniger.
Man könnte es so zusammenfassen. Der Bildbestand wächst stärker als die Verkäufe. Die kalte Progression, also die gleiche oder teilweise sogar geringere Vergütung pro Verkauf bei steigender Inflation führt ebenfalls zu einem Rückgang der Einnahmen pro Bild.
Ohne die Aussicht auf erweiterte Lizenzen würde kaum jemand Shutterstock, oder istock beliefern. Die Aussicht auf einen höheren Verkauf durch erweiterte Lizenzen sind die Karotte welche die Anbieter motiviert da noch mitzumachen.
Möge die Macht der Pixel mit euch sein

dirkr
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Re: Schafft Microstock sich ab?

Beitragvon dirkr » Fr 8. Jan 2021, 16:31

hobbystocker hat geschrieben:Es geht vor allem um den RPI, also Umsatz pro Bild/Jahr und nicht um den RPD, also Umsatz pro Download.
Da gibt es einen Abwärts Trend. Die Frage bei Microstock ist daher eher wie lange man den Umsatz halten kann.


Ok, da habe ich dich falsch verstanden.
Klar, der RPI sinkt stetig, das ist aber eigentlich keine Überraschung. Das Angebot steigt halt schneller als die Nachfrage.

Was hilft da? Sicherlich nicht, einfach nur über mehr Masse mitzuhalten. Das wird irgendwann scheitern.
Dann schon eher der Versuch, selbst "besser" zu werden, d.h. Bilder zu produzieren, die eher nachgefragt werden. Was auch immer das heißt...
Und Bilder zu produzieren, die eine längere "Halbwertszeit" haben, d.h. die nicht so schnell an Aktualität verlieren.

Zumindest sollte jedem klar sein, dass Microstock kein "passives Einkommen" ist, im Sinne von "einmal hochgeladen bringt ein Bild langfristig ein konstantes Einkommen".

Trotzdem ist nicht alles nur negativ.
Es gibt noch Agenturen, über die man zu höheren Preisen verkaufen kann, und es gibt auch noch Agenturen, die mehr als 15% zahlen.
Noch. Aber auch die werden sich sicher überlegen, ob sie nicht zu viel bezahlen, da die Anbieter ja offensichtlich damit auch zufrieden sind...

thefotomaker
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Re: Schafft Microstock sich ab?

Beitragvon thefotomaker » Mi 17. Feb 2021, 02:02

Hallo,

ich bin noch recht neu in dieser ganzen Thematik und finde es echt sehr interessant zu lesen wie sich das alles in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Generell wäre ich ja von dem Standard ausgegangen, dass solange es Nachfrage gibt, auch Angebote existieren werden. Das heißt, dass Microstock sich grundsätzlich nicht abschafft. Da jedoch wie in den oberen Beiträgen bereits angesprochen wurde, es mittlerweile andere frei zugängliche Bilder-Plattformen existieren, kommt es nun zu dem Fall, dass Fotografen mit erhöhter Konkurrenz zutun haben und dementsprechend die Einnahmen pro Bild negativ beeinflusst werden können.


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