Lutz hat geschrieben:Kaum zu glauben, wie hier einzelne Meinungen toleriert werden. Da wird einem gleich die Planwirtschaft von vor über 25 Jahren um die Ohren gehauen. Eine Meinungsfreiheit gab es übrigens zu Zeiten der Planwirtschaft auch nicht.
Also zum einen war das ganze (falls man es nicht erkannt hat) bewusst etwas überspitzt und sollte eigentlich nur aussagen, dass auch andere Wirtschaftsordnungen ihre Schwächen haben, zum anderen sagt eine Wirtschaftsordnung nicht zwangsläufig etwas über vorhandene Meinungsfreiheit aus... in Frankreich gab es nach dem Krieg bis in die 90er Jahre eine Planwirtschaft und trotzdem hat man keine Mauer durch Paris gezogen
Lutz hat geschrieben:Da werden Vergleiche herangezogen, die nichts mehr mit dem Thema Fotografie zu tun haben.
Deswegen ja auch "Vergleiche".
Lutz hat geschrieben:Na gut, weichen wir vom Thema ab. Schon vor Jahren wurde der Regenwald abgeholzt und schwarzsehende Forscher warnten vor einem Klimawandel. Lasst sie reden. Müssen sich die Landwirte eben Nischen suchen, um Geld zu verdienen. Steppen und Wüsten können auch ihren Reiz haben und was spricht gegen den Anbau von Kakteen. Freie Marktwirtschaft und nichts neues. Man sollte die Abholzer gewähren lassen und nicht gegen den Trend ankämpfen. Ich weiß, ein völlig dümmliches Beispiel, aber auch nicht schlimmer, als der Schmiedehammer oder die Stoffproduktion in Heimarbeit.
Ich finde, der Vergleich hinkt stark. Es gibt auch sowas wie eine "nachhaltige" Nutzung des Regenwaldes. Man kann auch FSC-Zertifiziertes Tropenholz kaufen und muss nicht zum illegal importierten Holz greifen... der Vergleich mit illegalen Geschäftspraktiken passt vielleicht nicht so ganz
Lutz hat geschrieben:An große Produktionsfirmen hatte ich in meinem Beitrag gar nicht gedacht. Es ging mir mehr um die Hobbyfotografen, die mit immer besserer Ausrüstung Fotos machen. Und für die ist es zur Gratisabgabe ein kleiner Schritt. Ob das Foto nun jahrelang in einer Agentur brach liegt, bis es vielleicht für einige Cent verkauft wird oder man es kostenlos abgibt und vielleicht in einer Zeitschrift sieht. Für viele ist das Erscheinen eine größere Anerkennung, als die 20 Cent an Einnahmen.
Also wenn ein Bild über Jahre brach liegt und nur 20 Cent abwirft, dann kann man das gerne anbieten... darin würde ich aber keine ernstzunehmende Konkurrenz sehen, die den Markt ruinieren kann. Auf der anderen Seite darf man es auch dem gemeinen Hobbyfotografen zutrauen, dass er, wenn er viele gute Fotos produziert, irgendwann auf die Idee kommt, damit etwas zu verdienen. Den Hobbyfotografen möchte ich erstmal sehen, der 10 000 qualitative Stockfotos produziert und die ohne Wimpernzucken gratis verschleudert... ob diese "Gefahr" wirklich real ist ??
Ich war bis vor 6 Monaten auch Hobbyfotograf, jetzt mache ich das mit Minimalausrüstung neben dem Studium. Seit nun drei Monaten bin ich zumindest beim 7-Tageranking unter den 2000. Und erziele scheinbar höhere Umsätze als mind. 30 000 andere Fotografen, unter denen sicher auch Leute sind, die das Hauptberuflich machen... aber mache ich deshalb den Markt kaputt? Darf ich nicht neben dem Studium nicht etwas Geld verdienen? Das soll keinerlei Angriff sein, aber bin dann wirklich ich Schuld, dass die anderen schlecht verdienen? Schließlich zwinge ich sie nicht, Fotos zu produzieren die sich allem Anschein nach nicht so gut verkaufen....
Calvin Hollywood (man mag von ihm halten, was man möchte) hat zu dem Thema einen kurzen Videokommentar verfasst:
https://www.youtube.com/watch?v=dfyOfx2_1tEIch finde, er bringt die Sache mit dem Hobbyfotografen, kurz und bündig auf den Punkt. Ich sehe das ähnlich..
Lutz hat geschrieben: Eigentlich ist das doch verkehrte Welt. Mir könnte doch der Preisverfall völlig egal sein und ich könnte diesen auch bejubeln, da ich in einer Fabrik arbeite und seit mittlerweile Jahrzehnten ausnahmslos jedes Jahr eine Tariferhöhung erhalten habe, ohne mein Arbeitspensum jährlich erhöhen zu müssen.
Fotolia ist aber keine Fabrik mit Tarifverträgen, sondern eine Bildagentur auf Honorarbasis, bei der jeder Frei anbieten kann. Magann hat es schon auf den Punkt gebracht, dass es nicht auf die reine Menge oder zwangsläufig auf das Arbeitspensum ankommt. Wer schlechte Bilder anbietet, der kann sein Arbeitspensum noch so sehr erhöhen, er wird dadurch trotzdem nicht entsprechend mehr verdienen. Stockfotoagenturen funktionieren nunmal so, dass diejenigen gut verdienen, die gute Fotos anbieten, und nicht diejenigen, die Agenturen mit schlechten Fotos bombardieren.
Lutz hat geschrieben:Ich wollte hier nur meine Meinung äußern und Meinungen sind immer subjektiv. Sollte sich tatsächlich einer dadurch angegriffen fühlen, tut es mir leid. Das war selbstverständlich nicht meine Absicht. Ich werde mich erst einmal aus weiteren Diskussionen heraushalten und möchte der gesamten Forengemeinde ein frohes und friedliches Weihnachtsfest wünschen. Kommt alle gut und gesund in´s neue Jahr.
Bleibt produktiv und behaltet bitte Eure eigene Meinung.
Hoffentlich wird jetzt nicht nach einem "Dislike" - Button gefragt.
Also ich fühle mich nicht angegriffen. Es spricht nicht im geringsten etwas dagegen, dass man unterschiedliche Meinungen vertritt. Das was ich schreibe muss auch nicht Stimmen, sondern ist nur eine Sicht der Dinge. Kann man teilen, muss man aber nicht. Insofern muss sich da niemand heraushalten.
Trotz aller Meinungsdifferenzen wünsch ich natürlich jedem schon mal frohe Weihnachten und ein gesundes erfolgreiches Jahr 2015.

Vielleicht gibt es ja nochmal einen separaten Weihnachtsthread mit den peinlichsten Weihnachts-Stockfotos o.ä.
