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optimale MBit/s Rate

Alles zum Thema: Footage, Video...
overtheclouds
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Beiträge: 4
Registriert: Mo 2. Jul 2018, 10:44

optimale MBit/s Rate

Beitragvon overtheclouds » Mo 2. Jul 2018, 11:18

Hallo zusammen

Ich lade seit noch nicht so langer Zeit meine Drohnenvideos bei pond5, Adobe Stock und Shutterstock hoch.
Mir ist beim vergleichen mit anderen 4K Videos aufgefallen, dass andere Videos mit einer sehr hohen MBit/s Rate (ca. 200-600 MBit/s) hochgeladen werden. Ich selber habe bis jetzt in der Premiere pro exporteinstellung immer «Mit Quelle abgleichen – hohe Bitrate» ausgewählt und so waren standartmässig immer Zielbitrate 10 MBit/s ausgewählt. Das scheint mir, im Vergleich mit den anderen 4K Videos und 30fps auf Adobe Stock, sehr wenig!

Kann mir jemand sagen, was die optimale MBit/s Rate für 4K Videos mit 30fps ist?
Und welche Folgen hat es, wenn die MBit/s Rate so tief ist wie bei meinen Videos? haben meine Videos jetzt einen Qualitätsverlust?

Im Voraus schon einmal vielen Dank für eure Hilfe!

DoctorG
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Re: optimale MBit/s Rate

Beitragvon DoctorG » Mo 2. Jul 2018, 15:40

Also ich erinnere mich, dass ich mit meiner GH1 bei FullHD/30 fps und deren 17 MBit/s bei einer langsamen Bewegung entlange einer Wiese praktisch mehr grünen Matsch als Grashalme bekommen habe. Da gab es dann Hacks für die Hardware, die den Codec auf Werte zwischen 45 und 75 MBit/s hochgejagt haben - damit hatte man dann schon mehr Spaß an den Szenen.
Hier hatte Sony mit den kleinen RX 100-Modellen dann eine spannende Option ab Werk: XAVC (statt dem sonst genutzten AVC), dass einfach für etwas mehr Datenrate ohne Tricks etc. stand. Das waren dann 50 MBit/s bei FullHD.

So - 4K: hier hat Sony dann die Datenrate auf 100 MBit/s erhöht. Das erscheint mir das absolute Minimum beim gängigen h264-Codec im mp4- oder mov-Containern zu sein. Und auch hier kann ich beim Bearbeiten in Premiere nur minimal an den Reglern drehen - sofort gibt es irgendwo ausgefressene Stellen oder diese "Malen-nach-Zahlen"-Optik. Jede Footage-Nutzer weiß natürlich um das Problem, dass superklein gequetschtes Quellmaterial vielleicht in dem aktuellen Preview-Schirm noch gut aussieht - Dir aber schon bei kleinsten Anpassungen elenden Ärger machen wird.
Im Zweifel nimmt man dann Material mit - mutmaßlich - etwas technischer Reserve. Kleinquetschen kann man es ja selbst, wenn weniger genügt.

Diese großen Datenraten bekommt Du meist aus professionelleren Geräten, die eben technisch auch in der Lage sind, so viele Daten zu transferieren. Die Canon 1D kostet eben auch soviel wie 2,5 Canon 5D Mark IV, eine Sony 5FS ebenso ein n-faches der Sony A7R Mark III. Die flotten Chips dazu sind scheinbar noch nicht in den Consumer- bzw. Großserien-Geräten angekommen. Natürlich kannst Du etwa aus Zeitrafferserien in JPEG-Format (also einfach viele JPGs, habe ich vor langer Zeit mal hier beschrieben: https://www.drgellner.de/bildsequenzen-zu-videos/, ist aber heute nicht mehr in Top-Zustand, sehe ich gerade) auch Filme mit derart hohen Übertragungsraten generieren. Die Bildschärfe und die Details sind dabei (wenn man nicht total daneben fokussiert hat) in aller Regel fundamental besser.

Also kurzum:
    10 MBit/s ist - aus meiner Sicht - zu wenig, dürfte nur mit dem neuen Codec h265 gute Bilder geben - damit braucht nach meiner Sicht aber zu keiner Stock-Agentur kommen (oder? weiß jemand etwas neueres?)
    Was passiert (bei 4K): 1) Unter 100 MBit/s hat Dein Käufer praktisch kaum Spielraum für Verarbeitungen, siehe oben. 2) Nochmal deutlich drunter - 30 Mbit/s und weniger - wirst Du Information verlieren und immer mehr Kompressionsartefakte sehen: Himmel z.B. bestehen nicht aus einem blauen Bereich, der ohne Grenzen ineinander verschmolzen ist sondern hat plötzlich "Konturen", als hätte jemand die Farb-Bereiche mit Bleistift vorgemalt. Auch Objekte auf einer Schärfenebene zeigen Unschärfen als hätten sie sich viel näher dran an oder weiter weg von der scharfen Ebene befunden.
Wenn die Homogenität von Flächen so falsch konturiert aussieht, kann das natürlich auch noch andere Gründe haben - etwa einen Monitor, der Farbräume unvollständig abbildet oder eine lausige Grafikkarte. Bei so kleinen Datenraten, wäre aber das Ausgangsmaterial schon der erste heiße Kandidat.
Zuletzt - was klar sein sollte, aber am Anfang nicht jedem ist: wenn Du etwa aus dem Gerät nur derart grob komprimiertes Material bekommst, ist es relativ egal, was Du in Premiere an Riesen-Datenraten einstellst. Die Tools können natürlich die fehlende Bildinformation nicht nachgenerieren. Manche Tricks wie Sequenzen miteinander Multiplizieren oder ähnliches um den ausgedünnten Zahlenraum zu spreizen, klappen zwar manchmal. Das ist aber immer übles Gebastel.

overtheclouds
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Re: optimale MBit/s Rate

Beitragvon overtheclouds » Mo 2. Jul 2018, 18:27

Also kurzum:
    10 MBit/s ist - aus meiner Sicht - zu wenig, dürfte nur mit dem neuen Codec h265 gute Bilder geben - damit braucht nach meiner Sicht aber zu keiner Stock-Agentur kommen (oder? weiß jemand etwas neueres?)


Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ja dann werd ich wohl in Zukunft auf eine höhere MBit/s Rate achten. Aber was die Agenturen angeht muss ich dir widersprechen. Bis jetzt wurden von ca. 90 hochgeladenen Videos «nur» 6 abgelehnt. Ich habe nochmal nachgeschaut... bei den hochgeladenen Videos liegt die MBit Rate nicht bei 10 MBit sondern meistens zwischen 20-30 MBit.


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